Wichtige Fragen und Antworten zur Arbeitsweise der Klinik für Geriatrie
Die Arbeitsweise der Klinik für Geriatrie am Klinikum Leer unterscheidet sich von der Arbeitsweise anderer Kliniken. In der Geriatrie ist für eine altersgerechte multimodale Behandlung eine Zusammenarbeit mit weiteren Spezialisten wie zum Beispiel Ergotherapeuten, Neuropsychologen, Logopäden oder dem Sozialdienst des Klinikum Leer nötig. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Arbeitsweise der Klinik für Geriatrie haben wir zusammengestellt:
Frage: Was ist bei der Aufnahme auf die Geriatrie zu beachten?
Antwort: Es muss sich um einen geriatrischen Patienten handeln. Dabei ist nicht allein das Alter entscheidend, sondern auch Defizite wie Gangunsicherheit, Schwindel, Vergesslichkeit, Kontinenzprobleme und soziale Isolierung. Zu diesen Defiziten gehört ebenso die Multimorbidität. Solche Patienten profitieren von der speziellen geriatrischen Behandlung am meisten.
Wie ist der Ablauf, wenn ein Patient für die geriatrische Abteilung kommt?
Antwort: Bei der Aufnahme wird der Patient eingehend untersucht, vor allem im Hinblick auf funktionelle Störungen. Dabei kommen auch Testverfahren zur Anwendung, die den Befund objektivieren und den Verlauf der funktionellen Störung beurteilen. Entsprechend der funktionellen Defizite des Patienten wird, unter Berücksichtigung seines Zustandes, aber auch seiner persönlichen Wünsche, multimodal behandelt. Das heißt, er wird nicht nur medikamentös, sondern auch durch ein Team von therapeutischen Spezialisten, je nach Bedarf, auf jeden Fall aber ganzheitlich behandelt.
Was bedeutet ganzheitlich?
Antwort: Im Gegensatz zur so genannten Organmedizin wird der Patient „von allen Seiten“ untersucht und behandelt beziehungsweise unterstützt. Das bedeutet, es werden nicht nur die körperlichen Probleme des Patienten in ihrer Gesamtheit gesehen, sondern auch seelisch-körperliche Zusammenhänge und soziale Problematiken mit einbezogen. Es versteht sich von selbst, dass dazu ein „geriatrisches“ Team erforderlich ist.
Dazu gehören, neben einem speziell ausgebildeten Arzt, die Krankenpflege, die aktivierend pflegt, die Krankengymnastik, einschließlich der ergänzenden physikalischen Therapie, die Ergotherapie, die Motorik in Funktion umsetzt, die Logopädie, die Sprache und Schlucken trainiert, der Psychologe, der sich mit der Hirnleistung befasst, und der Sozialdienst, der sich um die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt (Hilfsmittelversorgung, Antrag auf Pflegestufe usw.) kümmert. Aus dieser umfassenden Sichtweise in Diagnostik und Therapie resultiert letztendlich die Ganzheitlichkeit.
Wie lange dauert eine geriatrische Krankenhausbehandlung durchschnittlich?
Antwort: Die geriatrische Frührehabilitationsbehandlung dauert in der Regel etwa zwei Wochen, wobei als Qualitätsmerkmal gilt: Es müssen in dieser Zeit als Minimum pro Patient mindestens 20 Therapieeinheiten von mindestens zwei verschiedenen Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtung erbracht werden. Bei der akutgeriatrischen Behandlung ist die Therapiedauer abhängig von der Diagnose.
Wohin werden die geriatrischen Patienten entlassen?
Antwort: In der Regel erfolgt die Entlassung nach Hause. Möglich ist auch die Entlassung in eine weiterführende Rehabilitationseinrichtung. Mitunter erfolgt die Entlassung aber auch in ein Pflegeheim. Dabei gilt stets: Rehabilitation vor Pflege. Angestrebtes Ziel ist auf jeden Fall die Entlassung in die vertraute Umgebung, in einem selbständigen, selbst bestimmten Zustand, soweit möglich.