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Unser Angebot:

Traumatische Ereignisse können die Fähigkeit der betroffenen Menschen überfordern, die extrem belastenden oder bedrohlichen Erfahrungen zu verarbeiten. Sie hinterlassen verstörende, seelisch kaum integrierbare Erfahrungen. Je nach Schwere und Art der erlebten Traumatisierung entwickeln ca. 25-30 % der Betroffenen in Folge Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). In diesen Fällen ist professionelle Hilfe und eine traumatherapeutische Behandlung notwendig. 

In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Leer bieten wir eine komplexe traumazentrierte psychotherapeutische Behandlung in einem störungsspezifischen Behandlungsbereich an. 

Unser Behandlungsangebot richtet sich an Patienten, die ein Akuttrauma, Monotrauma oder bei grundsätzlicher stabiler Persönlichkeitsstruktur auch Komplextraumatisierungen erlebt haben und aufgrund ihrer Traumatisierung eine PTBS oder eine Angststörung entwickelt haben. 
Ein traumatherapeutischer Behandlungsblock dauert zwischen 8-12 Wochen. Bei Indikation bieten wir ebenfalls Intervalltherapie an. 
Die Patienten werden möglichst weitgehend in Einzelzimmern mit eigenem Badezimmer und Balkon untergebracht. 

Voraussetzungen für eine Traumatherapie:

Die Indikation für eine integrative Traumatherapie mit Konfrontationsverfahren hängt weniger vom Traumatypus, als vielmehr von einer stabilen Persönlichkeitsgrundstruktur des Patienten ab.  Um eine eindeutige Diagnose stellen zu können, führt einer unserer Fachexperten vor Aufnahme zur Traumatherapie ein ambulantes Vorgespräch durch. So können weitere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen werden, die gegen eine Behandlung in unserer Klinik sprechen würden.

Für die Behandlung in unserer Klinik benötigen Sie eine Einweisung. Diese erhalten Sie von: 

  • Haus- oder Fachärzten 
  • D-Ärzte oder direkt durch die Unfallversicherung
  • Kollegen der PSM oder der somatischen Abteilungen des Klinikums Leer

 

Was behandeln wir?

Wir behandeln Posttraumatische Belastungs-störungen sowie Angststörungen und die damit einhergehenden Symptome:

  • Wiederkehrende belastende Erinnerungen
  • Flashbacks
  • Alpträume
  • Sich immer wieder aufdrängende Gedanken     an das traumatische Ereignis
  • Gedanken- und Gefühlsvermeidung
  • Vermeiden von Auslösern
  • Geistige Abwesenheit
  • Eingeschränkter Affektspielraum
  • Entfremdungsgefühle
  • Äußere und innere Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Schreckhaftigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Reizbarkeit und Überreaktionen mit Aggressivität
  • Übererregung
  • Erhöhte Wachsamkeit
  • Ständige Erwartung neuer Gefahr

Wie behandeln wir?

Alle Patienten erhalten zweimal wöchentlich einzeltherapeutische Sitzungen und eine Facharztvisite. 
Außerdem wird die traumaspezifische Psychotherapie über die gesamte Dauer der Behandlung mit Spezialtherapien, wie z. B. Ergo- und Kunsttherapie, Imagintaionsübungen, Soziales Kompetenztraining, Skillgruppe und Psychoedukation, begleitet.

Unsere integrative Traumatherapie erfolgt in drei aufeinander aufbauenden Schritten: 

Phase 1: Stabilisierung und Ressourcenarbeit
Nach eingehender Diagnostik steht zu Anfang der Therapie vor allem die Stabilisierung des Patienten und die Vorbereitung der Traumaarbeit im Vordergrund. In dieser Phase erhalten die Patienten ein verbessertes Verständnis zu ihrer Erkrankung. Sie erlernen Strategien, wie sie besser mit den Symptomen der PTBS umgehen und mehr Kontrolle über die Erkrankung erlangen können. 

Phase 2: Traumaexposition mit EMDR 
Bei ausreichender Stabilität folgt darauf die traumafokussierte Konfrontation mit EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing). Es erfolgt eine aktive Auseinandersetzung und Verarbeitung der traumatischen Erfahrungen durch eine bilaterale Augenstimulation.

Phase 3: Integrationsphase 
In der Integrationsphase geht es darum, das verarbeitete Trauma in die Biographie zu integrieren, um zukunftsorientiert arbeiten zu können.