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Regionales Suchthilfe-Treffen in Weener

Vertreter diverser Suchthilfe-Einrichtungen und Beratungsstellen kamen zum Erfahrungsaustausch zusammen.

 

Uwe Dogs (Leiter der Suchttherapie), Dr. Markus Dornbach (Chefarzt der Klinik für Innere Medizin) und Jakobus Baumann (Vorsitzender des Allgemeinen Krankenhausvereins) begrüßten die Besucher/-innen des Regionalen Suchthilfe-Treffens in Weener.

Uwe Dogs, Leiter der Suchttherapie, berichtete über die Arbeit des QE im Krankenhaus Rhei-derland.

Am vergangenen Donnerstag organisierte der Qualifizierte Entzug (QE) im Krankenhaus Rheiderland das 19. regionale Suchthilfe-Treffen, welches in der St.-Georgs-Kirche in Weener stattfand. Der Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Markus Dornbach, begrüßte gemeinsam mit dem Leitenden Suchttherapeuten, Uwe Dogs, die 30 Teilnehmer/-innen. Dabei berichtete Uwe Dogs über die Arbeit im Qualifizierten Entzug.

Der Vorsitzende des Krankenhausvereins, Jakobus Baumann, überbrachte die Grüße der Krankenhausleitung und des Vorstandes des Allgemeinen Krankenhausvereins. Er hatte ein besonderes Geschenk im Gepäck: Der Kirchenmusikdirektor der Ev.-ref. Kirche, Herr Wilfried Dahlke, begeisterte mit weihnachtlichen Musikstücken zur Freude der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Der QE ist ein multiprofessioneller Behandlungsschwerpunkt innerhalb der Internistischen Abteilung im Krankenhaus Rheiderland und versorgt jährlich gut 300 - 350 Suchtpatienten/-innen. Sucht bzw. Abhängigkeit, ist eine sich schleichend entwickelnde, chronisch rezidivierende Erkrankung, wobei Studien belegen, dass der körperliche Entzug hier allein nicht erfolgreich sein kann. Der QE zeichnet sich folglich dadurch aus, dass neben der medizinisch-kontrollierten somatischen Entgiftung und Diagnostik, die Behandlung in ein suchttherapeutisches Konzept mit vielfältigen verhaltenstherapeutischen und psychoedukativen Behandlungsansätzen integriert ist. Das interdisziplinäre Team des QE (Ärzte, Suchttherapeuten, Pflege, Physio- und Ergotherapie) mit langjähriger Erfahrung und einem gut vernetzen regionalen Suchthilfesystem (Sucht-Selbsthilfgruppen, Suchtberatungsstellen sowie weitere psychosoziale Unterstützungsangebote) unterstützt Patienten/-innen und weitere Betroffene beim Aufbau einer Abstinenzstabilisierung.

Die Folgen der Corona-Pandemie hatten auch Einfluss auf den Qualifizierten Entzug sowie das regionale Suchthilfesystem. So war der QE im Krankenhaus Rheiderland zeitweise der Einzige im erweiterten nordwestlichen Bereich, der während der bundesweiten Lock-Downs durchgängig Suchtpatienten/-innen aufnehmen und behandeln konnte, die weiteren Versorgungsstrukturen des Hilfenetzwerkes hatten sich in Folge pandemiebedingter Beschränkungen allerdings verändert. Selbsthilfegruppen und weitere ambulante Betreuungsangebote wurden aufgrund der Kontaktbeschränkungen reduziert, der gut funktionierende Übergang in weiterführende Hilfen wurde erschwert. Erfreulicherweise ist das langjährige Netzwerk im Verlauf der Pandemie nicht „zerrissen“, das regionale Treffen zeigte dies deutlich und gibt Zuversicht für die kommende Zeit.

Anfang dieses Jahres wurde der langjährigen Suchttherapeuten des QE, Franz-Josef Hopmann, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. 36 Jahre lang prägte er die suchttherapeutische Versorgung im gesamten Weser-Ems-Bereich, besonders natürlich in Ostfriesland. Über Jahrzehnte baute er ein umfassendes Suchthilfe-Netzwerk auf und pflegte den engen Kontakt und Austausch mit den Beteiligten. Herr Hopmann nutze das Suchthilfe-Treffen, um sich noch einmal zu bedanken und persönlich zu verabschieden.

Bei dem abschließenden „get together“ stellten die Teilnehmer/-innen des 19. Suchthilfe-Treffens zufrieden fest, dass in großer Träger-Vielfalt (es gibt aktuell 45 Sucht-Selbsthilfegruppen allein im Landkreis Leer), vertrauensvoll mit den "Profis" des Qualifizierten Entzuges im Krankenhaus Rheiderland und den regionalen Beratungsstellen zusammengearbeitet wird und in den vergangenen Jahrzehnten ein funktionierendes Hilfenetz aufgebaut wurde.