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Wie verläuft die Operation?

Die Kniegelenksersatz-Operation wird für Sie völlig schmerzfrei in Teilnarkose oder Vollnarkose durchgeführt. Der Anästhesist wird die für Sie geeignete Methode festlegen und mit Ihnen besprechen. Die Operation dauert zwischen 90 und 120 Minuten. Es wird für alle möglichen Kniegelenkersatz-Typen derselbe Zugang gewählt, nämlich von vorne: Die Kniescheibe wird zur Seite gehalten, so dass alle Teile des Kniegelenks gut sichtbar werden. Im Prinzip wird bei allen drei Prothesetypen gleich verfahren. 

Ausschlaggebend für die Festlegung des erforderlichen Kniegelenkersatzes ist der Umfang der Zerstörung der Gelenkanteile. Knorpelreste, unförmige Knochenteile und der Meniskus werden bei der Operation entfernt. Der Knochen wird anhand der passenden Schablonenform so präpariert, bzw. vorbereitet, dass die entsprechende Prothesenform passt. Gleichzeitig werden die Verankerungsmöglichkeiten bei diesem Vorgang in den Knochen gebohrt oder geschnitten. Nachdem mit einer Probeprothese der korrekte Sitz und die gute Beweglichkeit des Kniegelenks geprüft wurde, wird die Originalprothese eingesetzt und fixiert.

Die Operation wird unter Blutleere durchgeführt. Nach der Operation werden Drainagen gelegt, um das Abfließen des Blutergusses zu ermöglichen. Die Knieöffnung wird dann schichtweise wieder zugenäht.

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Knieoperation mit dem OrthoPilot

Was ist der OrthoPilot®?
OrthoPilot® ist ein computergestütztes Navigationssystem, das dem Arzt hilft, Operationen am Kniegelenk mit hoher Genauigkeit und damit zuverlässiger durchzuführen. Für die noch bessere Implantation des künstlichen Gelenkes, hat Aesculap zusammen mit unterschiedlichen Kliniken die Knienavigation entwickelt.

Das OrthoPilot® Navigationssystem ist ein Komplettsystem, welches eine optimale Ergänzung bei der Knieendoprothetik darstellt. Es zeigt dem Operateur die individuellen anatomischen Strukturen an, um ihn bei der optimalen Positionierung gemäß seiner Planung zu unterstützen.

Im Gegensatz zu einem Operationsroboter ist der OrthoPilot® ein reines Navigationssystem, ähnlich dem in einem Auto. Der Operateur führt des halb die gesamte Knieoperation selbst aus, OrthoPilot® gibt ihm jedoch wichtige Informationen zur Ausrichtung der Instrumente und Implantate. So kann der Operateur das Implantationsergebnis mit Hilfe des OrthoPilot® Navigationssystems für jeden Patienten optimieren.

Die Navigation orthopädischer Eingriffe ist eine ausgereifte Technologie. Das OrthoPilot® Navigationssystem wurde seit 1997 erfolgreich bei über 100.000 Operationen am Knie- und Hüftgelenk eingesetzt und ist Standart an vielen Kliniken.

Welchen Nutzen bringt der OrthoPilot®?
Eine exakte Ausrichtung und Größenbestimmung der Implantatkomponenten sind die Vorraussetzung für eine gute Funktion und damit auch für einen langfristigen Erfolg der Knieprothese. Diese Achse ist die Gerade, die sich durch das Zentrum des Hüftgelenkkopfes und die Mitte des Sprunggelenkes erstreckt. Wenn die Mitte des Knies nicht auf der Achse liegt, spricht man von einem X- bzw. O- Bein. Um eine solche Abweichung und den damit unerwünschten Abrieb der Prothese zu vermeiden, müssen die Implantate im rechten Winkel zu der mechanischen Achse eingesetzt werden.

Um eine bestmögliche Ausrichtung der Implantatkomponenten sowie eine korrekte Größenauswahl gewährleisten zu können, bietet Aesculap intelligente Implantationsinstrumente und das OrthoPilot® Navigationssystem an.

Bei der Knienavigation werden dem Arzt Hinweise auf die Achsenabweichung oder den Bewegungsgrad des Gelenkes gegeben und am Bildschirm angezeigt sowieso Lösungsvorschläge unterbreitet. OrthoPilot® unterstützt den Operateur bei der richtigen Positionierung der Implantatkomponenten und bei der Einstellung der Gelenkstabilität.

Das OrthoPilot® Navigationssystem kommt im Gegensatz zu vielen anderen Systemen ganz ohne zusätzliche Voruntersuchung des Patienten aus. Zusätzliche Strahlenbelastung durch Röntgenbilder und CT- Aufnahmen werden mit dem OrthoPilot® nicht benötigt.

Die Vorteile für den Patienten liegen auf der Hand. Durch die Genauigkeit dieser neuen Methode bei der Ausrichtung und Größenauswahl der Implantate wird die Voraussetzung für eine lange Lebensdauer des künstlichen Kniegelenkes und eine gute Gelenkfunktion geschaffen. So kann das Implantationsergebnis für jeden Patienten optimiert werden. Und dies ohne zusätzliche Strahlenbelastung.

Wie funktioniert der OrthoPilot®?
Verschiedene Komponenten arbeiten beim OrthoPilot® zusammen, um die Navigation der Instrumente zu ermöglichen. Diese möchten wir hier kurz vorstellen und erklären:

Der OrthoPilot® ist eine Einheit, die aus einem Computer, dazugehörender Tastatur und Maus, einem Bildschirm, einer Kamera und Sendern besteht. Auf dieser Grundeinheit wird die Software für die Berechnung der Navigation verwendet, wobei es unterschiedliche Softwaremodule für verschiedene Operationen gibt.

Durch an den Instrumenten und am Körper befestige Sender wird während der Operation ständig die Position der Instrumente ermittelt. Durch die unterschiedlichen Positionen der Sender kann die Software ein räumliches Bild berechnen. Im ersten Schritt wird das Becken ausgemessen und die anatomischen Achsen berechnet. Durch Infrarotsender wird während der OP neben der Position der Instrumente auch stets die Position des Kniegelenkes angezeigt. Dadurch wird eine genaue Positionierung und Größenbestimmung der Kniegelenkimplantate erreicht.

Infrarotkamera: Mittels Infrarotlicht ermittelt die Kamera die Position der Sender. Infrarotlicht ist nicht gesundheitsschädlich.

Sender: An den Instrumenten und am Knochen befestigt, reflektieren sie das von der Kamera ausgesendete Infrarotlicht, woraus die Positionsdaten errechnet werden.

Bildschirm: Zur Darstellung der ermittelten Daten.

Wagen: Beinhaltet Computer, Tastatur und Maus.

Der Operationsablauf mit OrthoPilot®

  1. Zum Vermessen der anatomischen Ausgangssituation wird ein Sender am     Oberschenkelknochen und ein weiterer am Unterschenkelknochen platziert. Weitere Sender kommen an den Instrumenten zum Einsatz.
  2. Der Operateur erfasst durch Abtasten mit einem Instrument die Gelenkmittelpunkte von Jüft-, Knie- und Sprunggelenk. Die Kamera des OrthoPilot® Navigationssystems nimmt die Daten auf. Sie werden für die weiteren Operationsschritte benötigt.
  3. Nach einem Hautschnitt wird die Muskulatur und die Kniescheiben zur Seite geschoben und das Kniegelenk freigelegt.
  4. Für eine optimale Auflagefläche der Knieprothese werden Ober- und Unterschenkelknochen im rechten Winkel zur Beinachse mit einer Säge vorbereitet. OrthoPilot® zeigt dem Operateur dabei am Bildschirm stets die genaue Position der Sägeschablonen an. Durch die am OrthoPilot® angezeigten Informationen kann die Spannung der Weichteile, also auch die Gelenkkapsel und die Bänder, berücksichtigt werden. Sollte es zu einer Verkürzung der Bänder im Gelenk gekommen sein, kann dies mit dem OrthoPilot® Navigationssystem festgestellt und korrigiert werden, um eine hohe Stabilität des Kniegelenks zu erzielen.
  5. Ist ein Implantatbett geschaffen, wird die Knieprothese achsgerecht eingesetzt. Der OrthoPilot® zeigt dabei die Ausrichtung und die Position der Implantatkomponenten an.
  6. Als letzter Schritt werden die Implantatpositionen mit dem OrthoPilot® nochmals überprüft und alle Daten gespeichert.